Teamentwicklung und Konflikthygiene
Es geht um die Beseitigung versteckter Konflikte
Das Prinzip der frischen Luft
Die Zusammenarbeit in Teams und Gruppen findet heute fast überall statt. Die Aussage „Wir sind ein Team“ wird dabei fast schon inflationär verwendet. Schaut man aber vor allem hinter die Kulissen eines Teams, so stellt man fest, „ja es arbeitet eine bestimmte Anzahl von Menschen in einer Gruppe“. Leider sind aber die Rollen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen unklar, maximal nach außen wird ein miteinander zelebriert. Das wirkliche Miteinander ist aber eher von unausgesprochenen und versteckten Konflikten geprägt. Die Teamhygiene ist von vielen Einflußgrößen „verunreinigt“. Darunter leidet die Motivation und Arbeitszufriedenheit und es kommt zu permanenten „Grabenkämpfen“. Es geht nicht mehr um die eigentlichen Sachziele, nicht mehr um das „Wir“, es geht leider vielmehr um die ganz persönliche Positionierung der einzelnen Person. Betriebswirtschaftlich mündet dass in Ineffizienz, d.h. die Produktivität leidet unter solchen Phänomenen.
Psychologisch betrachtet steckt hinter solchen Verhaltensweisen aber nicht die bewusste Absicht etwas zu behindern. Die Ursache ist vielmehr das Gefühl – die Emotion – dass die Grundforderungen des Lebens:
- Dasein
- Besitzstand
- Belohnung
- Selbstwert in der aktuellen Team- und Arbeitsumgebung bedroht sind. Aus dieser Bedrohung entsteht Angst.
Ausgelöst werden sie in Unternehmen meist durch Veränderungen mit unklaren Strukturen. Es entstehen Unsicherheiten: „Bin ich den neuen Anforderungen überhaupt noch gewachsen?“, „Warum habe ich plötzlich einen anderen Verantwortungsbereich? Habe ich in meinem alten Zuständigkeitsbereich etwa versagt?“ oder „verliere ich vielleicht sogar meinen Arbeitsplatz?“. Aber auch Machtkämpfe und der Verlust von Statussymbolen (ein beliebtes Thema ist der persönliche Parkplatz) gehören zu den Ursachen von Unsicherheit und Angst. Ganz am Ende entsteht und wächst „Widerstand“. Denn die größte Handlungsvollmacht im Gehirn haben unsere Instinkte und Emotionen, und eine davon ist die Angst und Instinkte.
Natürlich hilft Kommunikation, aber diese darf sich nicht in der Form gestalten, dass wir versuchen durch Argument in reinen Redekuren die Mitarbeiter von etwas zu überzeugen. Hierdurch entsteht meist noch mehr Angst, denn diese Redekuren wirken häufig wie ein Appell.
Ihr Vorteil: Verhalten ist positiv im Fluss
Unser Ziel ist es, die im Unternehmen wie ein Bremsklotz wirkenden Widerstände zu erkennen und die dahinter stehenden Phänomene und Beweggründe bei den Mitarbeitern erst einmal aufzudecken und dann abzubauen. Dabei müssen natürlich Emotionen auch „anfassbar“ werden. Das Ergebnis muss dabei nicht immer die gänzlich störungsfreie Zusammenarbeit im Team sein. Befindlichkeiten hat jeder, man muss nur wissen, wie ich selbst und andere damit umgehen. Unser Anspruch ist Klarheit: über die Rollen und Verantwortlichkeiten und die Entwicklung von mehr Empathie im Miteinander.
Wir sprechen die Vorgehensweise hierzu im Vorfeld sehr individuell mit Ihnen ab. Folgende Inhalte bieten wir dabei an:
Exakte Zieldefinition und Einzelgespräche
Wie bei allen Ansätzen des Behavior eMotion Ansatzes, ist die exakte Zieldefinition unverzichtbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Prozess. Das Ziel schärfen wir gemeinsam mit dem Auftraggeber nach dem SMART-Prinzip (spezifisch, messbar, attraktiv, erreichbar und zeitlich gliederbar).
Wir führen dann mit allen Beteiligten Gespräche, in welchen wir deren Bedürfnisse im Bezug auf das zu erreichende Ziel klären möchten. In diesen Gesprächen zeichnet jeder Beteiligte sein „soziales Atom“ im Bezug auf Gruppe und seiner Intensität, die er zu den jeweiligen z.B. an der Veränderung beteiligten Personen hat. Hieraus entstehen wertvolle „Einsichten“ in die emotionale Welt der Mitarbeiter.
Gemeinsame Diagnose der Teamkultur und Teamentwicklung
In einem gemeinsamen workshop zur Teamkultur wird das „soziale Atom“ zur Gruppe in einem reflexivem Prozess beleuchtet. Dabei entsteht ein gemeinsames klares Bild zum „Heute“ und zur „Zukunft“. Das Ergebnis ist eine Art Teamvertrag zu folgenden Aspekten: Rolle, Verantwortung, Kompetenz, Kommunikation und Information sowie Teamnormen und Rituale. Auch die Sanktionen zu „Verstößen“ werden geregelt. Ein klarer Ziel- und Zeitplan rundet diesen „Teamvertrag“ ab. In moderierter Form berichtet das Team über den Status und die Lerneffekte bei der Teambildung.
Team- und Konfliktintervention
Kommt es bei der Teamentwicklung immer wieder zu neuen „Verhärtungen“, so gibt es die Möglichkeit durch entsprechende Interventionsmaßnahmen die im Unterbewusstsein stattfindenden „emotionalen Mechanismen“, und somit auch die versteckten Konflikte, aufzudecken und zu bearbeiten. Dabei ist der Konflikt selbst ist meist nur ein Symptom. Zum Aufdecken des Konfliktes und dessen Ursachen sowie deren Bereinigung, können wir hier auf zahlreiche Interventionsmethoden zurückgreifen:
- Persönlichkeitstypologisierung (Verstehen eigener und fremder emotionaler Antriebe und Beschränkungen)
- Gruppeninterventionen (Konflikte und Konfliktlösungen werden erlebt: Was stört? Wie sehe ich den anderen? Was kostet Überwindung? Wandlung von Problemen in übergeordnete gemeinsame Ziele. Lernen kleiner Schritte des Zugehens. Teamverträge schließen.)
- Konflikthandhabung (eigene und fremde Konflikthandhabungen verstehen und lösungsorientiert umwandeln)
- Kommunikationstraining: Denken und Sprechen mit Hilfe der transaktionalen Kommunikation
- Kollegiale Beratung (Wir helfen uns gegenseitig)
- Organisationsaufstellung (Wir erkennen die Hintergründe von Widerständen, sie werden bearbeitbar und können in der Gruppe abgebaut werden)
- Embodimentfokusierte Psychologie (Widerstände werden im Einzelcoaching methodisch abgebaut)
Die letzten drei genannten Interventionsmethoden lassen sich sicherlich nicht im Mainstream des klassischen Change Managements finden. Sie können eine hohe Wirksamkeit beim Abbau von Veränderungswiderständen erzeugen. Weitere Details zu diesen Methoden finden sie hier: Kollegiale Beratung, Organisationsaufstellung, embodimentfokussierte Psychologie.